Die Farben des Diamanttäubchen
und ihre Vererbung
In diesem Beitrag werde ich mich mit den Farbvarianten des Diamanttäubchens und deren Vererbung beschäftigen. Auf eine Beschreibung verzichte ich. In dem gemeinsamen Standard von AZ, DKB und VZE aus dem Jahr 2012 sind der Typ, die Zeichnung und die Farbe ausführlich beschrieben. Ich werde die einzelnen Farben, soweit sie mir zur Verfügung stehen, bildlich darstellen.
In diesem Bericht werde ich nicht auf die Besonderheiten der Zucht rassetypischer Merkmale, den Zuchtstand und dem Schauwesen eingehen. Hierüber werde ich später in einem weiteren Beitrag verfassen.
In der gemeinsamen Musterbeschreibung werden derzeit 16 Farben beschrieben, hier fehlen allerdings die Weißschwänze bzw. Weißbürzel- Weißschwanz z.B. in blaugrau oder rotbraun. Sie werden in Deutschland schon in guter Qualität gezüchtet und auch mancherorts ausgestellt. In den USA werden weitere Farben gezüchtet.
Des Öfteren. werden im Internet weitere Farben wie z.B. gelb angeboten. Das dann beigestellte Foto identifiziert sie dann als rotbraun silber bzw. isabell, was gleichbedeutend ist. Die meisten der in Deutschland gezüchteten Farbvarianten kann man in dem bereits aufgeführten Standard einordnen. Dies ist natürlich von der Reinheit bzw. der Qualität der Farben und der Zeichnungsmerkmale abhängig.
Nach meiner Erkenntnis gibt es zurzeit in Deutschland 2 Grundfarben und ihre beiden Verdünnungen sowie 3 Zeichnungsfarben ebenfalls mit den dazu gehörigen beiden Grundfarben und ihren Verdünnungen. Ich behaupte, die derzeit vorhandenen und ausgestellten weißen Diamanttäubchen mit dunklem Auge in Deutschland sind genetische Schecken.
wildfarbig 1,0 wildfarbig
Die Grundfarbe wildfarbig ist die bekannteste und
die am häufigsten ausgestellte Farbe. Diese Farbe ist
mit der Ursprungsfarbe der wildvorkommenden
Dia- täubchen in Australien nahezu identisch. Die
weiblichen Tiere müssen bei diesem Farbschlag als
deutlich erkennbaren Geschlechtsdimorphismus
einen bräunlichen Anflug über den ganzen Körper
vorweisen.
In der damaligen DDR wurde der Entwurf einer
Musterbeschreibung für das wildfarbige Diamant-
täubchen 1969 veröffentlicht. Ein Jahr später wurde
Die Vererbung der Diamant Taube
etwas stärker die Reduzierung der Phaeomelanine über der ganzen Feder. In den Niederlanden werden sie als Pastell bezeichnet.
Diese Farbe vererbt gegenüber wildfarbig rezessiv.
Brillant (im Standard des NBvV als satinet bezeichnet, früher creme ino)
Sie sollen aus einer zufälligen Verpaarung von braun x silber in der 2. Generation gefallen sein. Alois Münst aus Berg beschrieb diese braunen Diamanttäubchen mit .totalbraunen Flügeln und gelblichen Diamanten“ in seinem Buch „Tauben –die Arten der Erde“. Es wäre wichtig gewesen zu erfahren, welche Farbe die Schwanzfedern und die Spitzen der Schwungfedern hatten um die Farbe „braun“ genau einzustufen zu können!
Aus dieser Ausgangsverpaarung fielen wildfarbige und braune Nachkommen. Da aus dieser Verpaarung eine dominant vererbende Farbe, nämlich wildfarbig gefallen ist, müssten diese braunen Täubchen geschlechtsgebunden vererben. Nach den Erbregeln wäre also der braune Ausgangsvogel ein 1,0 und das silberfarbige Tier eine 0,1 gewesen. Das Ergebnis dürfte danach dann so gewesen sein: 50% 1,0 wildfarbig/ silber und braun
50% 0,1 braun/ silber
Diese Nachzuchttiere der F1- Generation wurden untereinander verpaart. Nach den Angaben von A. Münst fielen 25% brillantfarbige. Das Ergebnis könnte so ausgesehen haben:
1,0 wildfarbig/ silber und braun x 0,1 braun/ silber
12,5% 1,0 braun
12,5% 1,0 silber
12,5% 1,0 wildfarbig/ silber
12,5 % 1,0 brillant
12,5% 0,1 wildfarbig/ silber
12,5 % 0,1 brillant
12,5% 0,1 braun
12,5% 0,1 silber
Somit wäre die Farbe brillant eine Kombination aus der rezessiven Farbe silber und der geschlechtsgebundenen Farbe „braun“. Nach den Erbregeln müssten diese brillantfarbigen Täubchen auch geschlechtsgebunden vererben. Bei dem Züchter Alois Münst, Berg soll dies in den siebziger Jahren geschehen sein. Diese brillantfarbigen Diamanttäubchen fanden Ende der 70- er Jahre in den USA ebenfalls reges Interesse. Bei dieser Farbvariante sind die schwarzen Eumelanine fast völlig verschwunden und das Phaeomelanin ist stark reduziert.
Zurzeit sieht man sie auf Ausstellungen sehr selten und sie werden auch kaum zum Kauf angeboten. Ich habe diese Farbe das letzte Mal vor 20 Jahren auf Ausstellungen gesehen.
Die Farbe brillant müsste also geschlechtsgebunden vererben.
Weißbürzel blaugrau und weitere Kombinationen
Ende der 1970- er Jahre traten die ersten weißbürzeligen Täubchen in wildfarbig bzw. blaugrau in Kanada auf und waren bald bei den Züchtern beliebt.
Bei dieser Mutation Weißbürzel werden die schwarzen Eumelanine zu etwa 30- 40 % auf dem Kopf-, Brust-, Flügel- und Schwanzgefieder reduziert. Der gräuliche Unterton in der Deckfarbe verschwindet fast völlig und das Täubchen erhält somit eine „taubenblaue“ Grundfarbe. Diese Mutation bewirkt einen völligen
Farbstoffausfall am Bürzelgefieder und an der 1,0 weißbürzel blaugrau
Schwanzwurzel. Die Schwanzfedern erhalten eine
silbergraue Farbe. Diese Reduzierung verteilt sich
aber nicht gleichmäßig über die Feder. Die Feder ist
am Grund weiß und am Federende ist sie blaugrau.
Das Phaeomelanin wird fast vollständig verdünnt
außer in den Innenseiten der Handschwingen, hier
sind sie orangebraun. Wenn die Schwungfedern an den Innenseiten cremefarben sind ist der Pastellfaktor vorhanden. Durch die Mutation Weißbürzel zeigen die weiblichen Tiere keinerlei bräunlichen Anflug im Gefieder.
Weißbürzel vererbt über alle Farben mit einem Faktor dominant.
Weißbürzel Weißschwanz blaugrau und weitere Kombinationen
Auf Grund der genetischen
0,1 Weißschwanz blaugrau Zusammenhänge von weißem Bürzel und weißen Schwanz müssten einige wenige Jahre später die Weißschwänze aufgetreten sein. Allerdings dürften sie von den Züchtern kaum als neue Farbevariante erkannt worden sein, da sie auch heute noch dunkle Schwanzspitzen und leichten farbigen Anflug im Schwanz zeigen können. Sie haben auch heute wenig Anhänger die sich mit dieser Zeichnungsvariante ernsthaft beschäftigen.
Der doppelte Faktor weißbürzel bewirkt eine Ausdehnung der weißen Farbe bis zum mittleren Rücken und über den gesamten Schwanz. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass die Punkte vor allem bei den weiblichen Täubchen sich verändern. Sie werden größer und sind meistens länglich oval. Durch gezielte Zucht kann man dem gegensteuern.
Diese Farbvariante vererbt mit zwei Faktoren weiß, also doppelfaktorig dominant.
Rotbraun und die Verdünntfarbe rotbraun silber Die heute als rotbraun bezeichneten Diamanttäubchen
rotbraun silber sollen 1974 als gelbe Diamanttäubchen aus Südafrika nach Belgien gelangt sein und verbreiteten sich dann über Holland nach Deutschland recht zügig. Diese als gelb bezeichneten Täubchen bezeichne ich als rotbraun silber, siehe die Bilder dazu. Der Braunfaktor verhindert die vollständige Ausbildung der schwarzen Eumelanine. Dies wird durch ein sandfarbenes braun ersetzt.
Die als isabell bezeichneten Diamanttäubchen dürften mit den in der Musterbeschreibung als rotbraun silber aufgeführten Täubchen identisch sein.
Man könnte meinen, dass die Farbe rotbraun silber eine Kombination von rotbraun x silber wäre. Dem ist nicht so. Im Jahr 2012 und 2015 ist in meiner Zucht aus der Verpaarung von rotbraun x rotbraun je ein Jungtier mit der verdünnten rotbraunen Farbe gefallen. Dies von
2 verschiedenen Paaren. Zu diesem Zeitpunkt und auch davor befanden sich keine silberfarbigen Diamanttäubchen in meinem Bestand. Das Jungtier des Jahres 2012 hatte nach der Impfung gegen Paramyxovirus mit der Halsmauser begonnen von der sie sich nicht mehr erholt hatte. Sie ist nach 4 Wochen im Alter von 3 Monaten eingegangen. Das Jungtier aus dem Jahr 2015 verpaarte ich mit einem 1,0 weißbürzel silber. Dieses Täubchen verstarb im Mai 2016 ohne eine erfolgreiche Brut getätigt zu haben.
Die Farbe rotbraun und rotbraun silber als das gleiche Tier- beachte die
Verdünntfarbe vererben geschlechtsgebunden- die braune Farbe der Schwanz
rezessiv. Auf Internetportalen von amerikanischen und Schwungfedern
Züchtern kann man lesen, dass diese Farbe rezessiv
vererbt, dies ist falsch! Im gemeinsamen Standard
von AZ, DKB und VZE ist die Farbe rotbraun
brillant beschrieben. Da die Farbe brillant eine
Kombination der beiden Farben silber und rotbraun
sein soll, dann wäre die beschriebene Farbe rotbraun brillant eigentlich mit der Farbe brillant identisch!
Schecke blaugrau und Schecke rotbraun
Interessanter für Züchter und Liebhaber sind natürlich die gescheckten Diamanttäubchen. Die ersten Tiere waren die Schecken in wildfarbig oder laut Musterbeschreibung in blaugrau.
Die Scheckenmutation tauchte Anfang der 1960 Jahre das erste Mal bei einem Täubchen auf. Bei diesem Tier waren nur einige wenige Federn mit Weißanteilen. Durch gezielte Zucht und Auslese entstand nach langem züchterischem Tun ein gefestigter Stamm mit dem heutigen beliebten Scheckungsverhältnis von etwa 50% Farbe zu 50% weiß. Sie sind in Deutschland in den Farben Schecke blaugrau und Schecke rotbraun zur Bewertung zugelassen. Man kann sie natürlich auch als Weißbürzel und Weißschwanz kombiniert mit den Verdünntfarben züchten. Dies macht allerdings wenig Sinn, da der Farbkontrast ausgedünnt wird und die genetischen Verhältnisse für die Züchter am Erscheinungsbild nur noch schwerlich nachvollziehbar sind.
Die Zeichnungsvariante Schecke rotbraun entstand, nachdem der Bestand an den blaugrauen Schecken gefestigt war, eher zufällig.
Diese Mutation verursacht weißgefärbte Gefiederbereiche, welche unregelmäßig über den gesamten Körper verteilt sind. Das Zeichnungsmuster Schecke vererbt rezessiv.
Braun, zimt oder "rot"
Die in den USA als rot oder braun bezeichneten Vögel haben als deutliches Unterscheidungsmerkmal zu den hiesigen rotbraunen Vögeln pastell graue Schwung- und Schwanzfedern. Die braune Farbe reicht vom Kopf über den Nacken, Schultern, Rücken, Flügel bis zum Bürzel. Im Flügel sind, wie bereits erwähnt, die Enden der Schwungfedern pastell grau. Die braune Grundfarbe ist viel dunkler als bei den weithin bekannteren rotbraunen Diamanttäubchen hierzulande.
Braune Diamanttäubchen, oder eine ähnlich aussehende Farbe, gibt es auch Deutschland. Sie wird von den Züchtern meistens nicht als eigenständige Farbe erkannt.
In der Musterbeschreibung von AZ, VZE und DKB wird diese Farbvariante nicht beschrieben. Im niederländischen Standard ist diese ebenfalls nicht beschrieben.
Wie diese Farbvarinate vererbt kann ich derzeit nicht sagen, obwohl ich sie im Bestand habe, aber eben nur eine 0,1.
Im Zuchtjahr 2015 verpaarte ich 1,0 rotbraun x 0,1 braun. Es sind gefallen:
3,0 wildfarbig und 0,1 rotbraun. Diese 3,0 wildfarbig müssten alle spalterbig in braun
und rotbraun sein. Diese Spalterbigkeit wurde durch das Zuchtjahr 2016 bestätigt
Im Jahr 2016 fielen aus der Verpaarung Sohn des Jahres 2015 x Mutter also 1,0 wildfarbig/ rotbraun und braun x 0,1 braun=
2,1 braun, diese 3 Tiere haben pastell graue Schwanz- und Schwungfedern
1,0 wildfarbig
0,2 rotbraun, diese beiden Tauben haben beigefarbene Schwanz- und Schwungfedern
1 rotbraun silber, dies Tier verstarb allerdings im Alter von 22 Tagen
0,1 zimt- beachte auf die grauen Schwanzfedern das gleiche Tier mit ausgebreiteten Flügeln
Weiß
Wie bereits eingangs erwähnt dürften unsere weißen Diamanttäubchen selektierte genetische Schecken sein. Über diesen Weg das rein weiße Diamanttäubchen zu erzielen und diese dann durch Auslese auch genetisch gefestigten pigmentlosen Täubchen als Weiße zu bezeichnen ist nicht verwerflich. Die Kanarienzüchter haben auf diesen Weg die Lipochromvögel heraus gezüchtet.
Diese ausgestellten Weißen sind meistens ältere Jahrgänge. Den Scheckenzüchtern ist bekannt, dass mit jeder weiteren Mauser die gescheckten Täubchen immer heller, also weißer, werden. Mit jeder Mauser schreitet der Melaninverlust in der Feder voran. Bei den jüngeren Weißen wurde das Melanin durch gezielte Züchtung und Auslese verdrängt.
Die in den USA anfänglich hoffnungsvollen erzielten weißen Täubchen in den achtziger Jahren hatten meist alle Augenprobleme bzw. ihre Sicht war stark eingeschränkt. Viele von ihnen waren folglich nicht überlebensfähig. Die Ursachen hierfür sind nicht genau bekannt. Eine Möglichkeit wären Inzuchtdepressionen.
Die Farbe weiß vererbt, wie die Variante Schecke, rezessiv.
Albino
Von dem ersten Albino Diamanttäubchen berichtete mir ein bekannter Dia- täubchenzüchter aus Grimmen in Vorpommern. Im Jahr 2010 ist in seiner umfangreichen Zucht ein Tier gefallen. Es lebte ein Jahr und schritt leider nicht zur Brut. Beim gleichen Züchter ist im Jahr 2015 erneut ein Albino aufgetaucht. Dieser Vogel verstarb allerdings schon nach 3 Monaten.
Er ist gefallen aus der Verpaarung 1,0 Weibürzel silber x 0,1 wildfarbig. Leider wurden von diesen Täubchen keine Bilder gemacht.
Wie bei allen anderen Vogelarten auch vererbt die Mutation Albino geschlechtsgebunden- rezessiv.
weitere Farben
Die in der niederländischen Musterbeschreibung des NBvV als gesäumt bezeichneten Diamanttäubchen befanden sich zu dieser Zeit, im Jahr 2007, noch in der Entwicklungsphase. Sie sollen eine helle Feder mit dunklem Saum auf dem Rücken und dem Flügel haben. Die Handschwingen sollen danach grau und zum Federkeil hin hellgrau sein. Offensichtlich scheint sich diese Zeichnungsvariante in Deutschland nicht durchgesetzt zu haben. Auf den Ausstellungen findet man keines dieser gesäumten Täubchen!
Interessant könnten für manchen Liebhaber die Diamanttäubchen ohne die weißen Punkte auf dem Flügel sein. Sie wurden 2001 in den USA das erste Mal beschrieben. Sie werden hier als „diamondless“ bezeichnet. Ich habe sie bisher nur auf Bildern gesehen.
In den USA gibt es dann als „ultimate red“ bezeichnete Tiere, was wohl bedeuten könnte intensiv rot, das dazugehörige Bild hat mit intensiv rot, wie wir es von den Kanarien kennen, nichts zu tun. Die Bezeichnung braun wäre meines Erachtens zutreffender. Die Farbe rot findet man ebenfalls im Standard der USA sowie zimtfarbene.
Diese zimtfarbenen haben auch bei den Täubern einen braunen Anflug. Bei den weiblichen Täubchen ist dieser noch intensiver braun vor allem auf dem Rücken und auf dem Flügelschild als unsere wildfarbigen Täubchen.
1,0 rotbraun 1,0 wildfarbig ohne Punkte
Doch nun zur Vererbung:
Grundfarbe: wildfarbig (in Verbindung mit den Zeichnungsvarianten wird diese Farbe dann
in der Musterbeschreibung als blaugrau bezeichnet)
Ich werde sie hier weiterhin als wildfarbig aufführen, da dies für den Leser und Züchter verständlicher ist.
Verdünnung silber
Grundfarbe: rotbraun
Verdünnung rotbraun silber (gelb?)
Zeichnungsfarbe: Weißbürzel wildfarbig
verdünnte Zeichnungsfarbe Weißbürzel silber
Zeichnungsfarbe: Weißbürzel rotbraun usw.
Zeichnungsfarbe: Weißbürzel Weißschwanz wildfarbig oder weißschwanz wildfarbig
dazu ihre Verdünnung und die Grundfarbe rotbraun und ihre Verdünnung
Zeichnungsfarbe: Schecke wildfarbig und Schecke rotbraun
Die Kombination in Schecke brillant wäre natürlich auch möglich- wer kann die Abgrenzung der Aufhellung weiß zur Farbe brillant erkennen- wo bleibt der interessante Farbkontrast der Scheckung?
Wildfarbig vererbt, wie bei anderen Vogelarten meistens auch, dominant über die Farben silber, brillant und weiß.
Wildfarbig x silber alle Nachkommen 100% wildfarbig/silber
Wildfarbig/silber x silber 50% wildfarbig/silber
50% silber
Wildfarbig/ silber x wildfarbig/ silber 25 % silber
50 % wildfarbig/ silber
25 % wildfarbig
Die letzte Verpaarungsvariante ist nicht sinnvoll, da man die spalterbigen Täubchen nicht von den reinerbig wildfarbigen im Phänotyp, also in ihrem Erscheinungsbild, unterscheiden kann.
1,0 Silber x 0,1 rotbraun 50 % 1,0 wildfarbig/ silber und rotbraun
50 % 0,1 wildfarbig/ silber
Im Jahr 2015 verpaarte ich 1,0 Weißbürzel silber x 0,1 rotbraun
Es fielen 3,0 Weißbürzel wildfarbig und 0,1 weißbürzel rotbraun
Den Täuber hatte ich im Frühjahr 2014 erworben und kenne daher nicht
genau die genetischen farblichen Zusammenhänge von diesem Tier. Er
müsste also spalterbig in rotbraun sein. Diese, im Jahr 2015 angenommene,
Spalterbigkeit bestätigte sich im Zuchtjahr 2016.
Die Zeichnungsvariante Weißbürzel vererbt dominant über alle Grundfarben. Aber nur mit einem Faktor weiß. Wir sprechen von einer einfaktorigen Vererbung. Wenn es nun im Phänotyp und im Genotyp einen Faktor weiß gibt, dann gibt es auch den doppelten Faktor weiß! Dies sind dann die Weißbürzel- Weißschwanz Diamanttäubchen. Da der weiße Schwanz immer in Verbindung mit dem weißen Bürzel vorkommt, wäre die Bezeichnung z.B. Weißschwanz rotbraun ausreichend. Nun einige Beispiele:
Weißbürzel wildfarbig x wildfarbig= 50% Weißbürzel wildfarbig
50 % wildfarbig
Weißschwanz wildfarbig x wildfarbig= 100% Weißbürzel wildfarbig
Weißbürzel rotbraun x Weißbürzel rotbraun = 25% rotbraun
50% Weißbürzel rotbraun
25% Weißschwanz rotbraun
1,0 Weißbürzel wildfarbig/rotbraun x 0,1 rotbraun=
12,5% 1,0 Weißbürzel wildfarbig/ rotbraun
12,5% 1,0 Weißbürzel rotbraun
12,5% 1,0 wildfarbig/ rotbraun
12,5% 1,0 rotbraun
12,5 % 0,1 Weißbürzel wildfarbig
12,5 % 0,1 Weißbürzel rotbraun
12,5 % 0,1 wildfarbig
12,5 % 0,1 rotbraun
1,0 weißschwanz rotbraun- das Tier hat einen 1,0 weißbürzel silber- obwohl fast gleich aussehend
leichten bräunlichen Anflug im Schwanz, achte auf gäuliche Handschwingenfarbe
die weiße Farbe reicht bei diesem Täubchen bis die weiße Farbe endet unterhalb des Rückens,
zur Mitte des Rückens es beginnt der nahtlose Übergang zur silbernen
Rückenfarbe
1,0 Weißschwanz rotbraun x 0,1 Weißbürzel wildfarbig=
25 % 1,0 Weißbürzel wildfarbig/ rotbraun
25% 1,0 Weißschwanz wildfarbig/ rotbraun
25% 0,1 Weißbürzel rotbraun
25% 0,1 Weißschwanz rotbraun
Diese letzte Verpaarungsvariante eignet sich nur zum Erhalt der Variante Weißschwanz Diamanttäubchen sowie zur Verbesserung der Standardeigenschaften der Weißschwänze. Mustergültige Weißbürzel Dia- täubchen werden mit dieser Verpaarung nicht erzielt!
Die Faktoren weiß vergrößern auch die weißen Punkte auf dem Flügel teilweise erheblich.
Der weiße Schwanz ist immer gekoppelt an dem weißen Bürzel.
Ein Diamanttäubchen kann also niemals spalterbig in Weißbürzel oder Weißschwanz sein, wie man es manchmal auf Internetportalen lesen kann! Wenn ein Diamanttäubchen diese Eigenschaft im Erbgut trägt, so können wir es im Phänotyp, also ihrem Erscheinungsbild, immer deutlich erkennen.
Derzeit gibt es bei den Farbvarianten und Mutationen beim Diamanttäubchen bei den dominant vererbenden Weißbürzel keinen Letalfaktor, welcher zum Absterben von Embryonen im Ei führen würde. Die Weißbürzel mit doppeltem Faktor weißer Bürzel sind die bereits erwähnten Weißschwänze und Täubchen mit diesem Merkmal erfreuen dem Züchter mit Vitalität und Zuchtfreudigkeit, genau wie alle anderen Farbenschläge!
Die Diamanttäubchen vererben das Merkmal Scheckung rezessiv.
Schecke wildfarbig x wildfarbig= 100% wildfarbig/ Schecke
Schecke wildfarbig x wildfarbig/ Schecke wildfarbig= 50% Schecke wildfarbig
50% wildfarbig/ Schecke
1,0 Schecke wildfarbig x 0,1 rotbraun=
50% 1,0 wildfarbig/ Schecke wildfarbig und rotbraun
50% 0,1 wildfarbig/ Schecke
1,0 wildfarbig/ Schecke und rotbraun x 0,1 wildfarbig/ Schecke=
12.5% 1,0 wildfarbig
12,5 % 1,0 wildfarbig/ Schecke und rotbraun
12,5% 1,0 wildfarbig/ Schecke und rotbraun
12,5% 1,0 Schecke wildfarbig
12,5 % 0,1 wildfarbig
12,5 % 0,1 wildfarbig/ Schecke
12,5%^ 0,1 rotbraun/ Schecke
12,5 % 0,1 Schecke rotbraun
Mit etwas Glück und einer größeren Anzahl von Jungtieren erhält man in der 2. oder in der
3. Generation von einem gescheckten wildfarbigen Ausgangsvogel eine rotbraune Schecke. Ob das Scheckungsverhältnis ein ansprechendes bzw. mustergültiges Aussehen hat, kann man bei der Zuchtplanung nur hoffen!
Wie bereits erwähnt dürften die z.Z. vorhandenen weißen Dia-täubchen in Deutschland auf weiß selektierte genetische Schecken sein. Einige Züchter versuchen über die ständige Verpaarung von Weißbürzel bzw. Weißschwanz in brillant untereinander das rein weiße Diamanttäubchen zu erzüchten. Dies wird nicht gelingen. Diese Diamanttäubchen werden sicher immer heller. Im Sonnenlicht dürfte man dann immer einen pastell cremefarbigen Anflug auf der Körperoberseite und die helleren schneeweißen Punkte auf dem Flügelschild erkennen. Um sicher zu sein, welcher Art diese „weißen“ nun sind, reicht eine Kontrollverpaarung mit wildfarbigen Täubchen aus.
Die Wildfarbe ist dominant über rezessive Schecke und aus der Verpaarung eines „weißen“ Weißbürzels oder Weißschwanzes in brillant mit wildfarbig fallen immer 50% bzw.100%, je nach Anzahl der Jungtiere, einige Tiere als Weißschwanz oder eben alle als Weißbürzel in wildfarbig
wildfarbig x weiß (genetische Schecke)= 100% wildfarbig/ weiße Schecke
wildfarbig/ weiße Schecke x weiß (genetische Schecke)= 50% wildfarbig/ weiße Schecke
50% weiß
Bei diesen 50% weißen dürften nicht alle Jungtiere im ersten Jahr rein weiß sein, einige könnten einige farbige Federn aufweisen.
wildfarbig x sogenannte „Weiße“ über Weißschwanz silber gezogen=
100% Weißbürzel wildfarbig/ silber
oder
wildfarbig x sogenannte „Weiße“ über weißbürzel silber gezogen=
50% Weißbürzel wildfarbig/ silber
50% wildfarbig/ silber
1,0 weiß
Verwendete Literatur:
Standard des NBvV Niederländischer Bund der Vogelliebhaber 2012
Münst/ Wolters: Tauben- die Arten der Wildtauben 1999
Kurt Lange, Bremen Zeitschrift: Ziergeflügel und Exoten der VZE Heft 11/12 1991
Günter Oppenborn: Zeitschrift Geflügelzeitung Heft 6/ 2001
Lothar Schröder
Satow